Chronik der Frewilligen Feuerwehr Tettens
Schon vor Jahrhunderten wurden Techniken zur Brandbekämpfung entwickelt . In der über tausendjährigen Geschichte von Tettens lässt sich die Schadensfeuerbekämpfung im Stadtarchiv Oldenburg bis in das Jahr 1817 zurückverfolgen . Schon im 17. Jahrhundert bestand eine Brandbekämpfungspflicht . Jeder gesunde Mann war zur Brandbekämpfung verpflichtet . Jede Kochstelle hatte einen Brandeimer aus Leder oder Segeltuch vorzuhalten . Damals wurde das Löschwasser noch durch Eimerketten zur Brandstelle gefördert . Da die Eimer mit der jeweiligen Hausnummer gekennzeichnet waren, konnte jeder seinen eigenen Eimer nach einem Einsatz wiedererkennen. Zusätzlich mußte jedes Haus einen Brandhaken (Einreißhaken) besitzen. Die Alarmierung erfolgte über Kirchenglocken (Brandglocken) und später über Brandhörner. 1776 wurde in Jever beschlossen das Jeverland vom Schloßturm aus zu beobachten. Bei einem Feuer im Nordwesten von Jever also im Bereich Tettens, wurden 4 Kanonenschüße (Feuer) und nach 5 Minuten 6 Schüsse (Nordwesten) abgefeuert. Bereits im Jahre 1857 sind im Kirchspiel Tettens 3 Handspritzen vorhanden. 1817 wurde beschlossen je Bauernschaft eine Handspritze zu besorgen. Im Jahr 1877 wurde eine Kübelspritze angeschafft. 1882 brannte der,, Hof von Wangerland,, .
Die Handdruckspritzen, die von echten Pferdestärken gezogen wurden, waren gegenüber den Eimern schon ein großer technischer Fortschritt. Das erste Gespann, welches bei einem Einsatz als erstes zur Stelle war, wurde dafür entlohnt. Da es noch sehr wenige befestigte Straßen gab, mussten die schweren Handdruckspritzen oft über Stock und Stein kutschiert werden. Ab 1910 gab es die ersten Telefone und es wurde dadurch einfacher mit der Alarmierung. Nachdem es im nördlichem Jeverland zahlreiche Brände gab, wurde im Jahre 1923 der Löschzweckverband Wangerland gegründet . Die Feuerwehren Tettens, Hohenkirchen und Hooksiel wurden mit Motorspritzen ausgerüstet. Tettens und Hooksiel bekamen eine zweiräderige Motorspritze mit 12 PS von Magirus. Es wurden Achtmillionenvierhundertsechzehntausendfünfhundertundsieben Mark (8.416.507 M) für die beiden Motorspritzen mit Vorderwagen und Schlauchmaterial gezahlt . Heinrich Bürjes, Heino Zimmering und Emil Rothenhäuser sind 1923 zum Spritzenmeister ausgebildet worden. In Hohenkirchen und Hooksiel wurden die Freiwilligen Feuerwehren gegründet. Die Freiwillige Feuerwehr Tettens gründete sich erst ein Jahr später, da die erforderlichen 20 Gründungsmitglieder nicht zur Stelle waren (nur 17 Mann).
Die Tettenser waren von ihrer neuen Motorspritze, ebenfalls durch Pferdegespann gezogen, so begeistert, das sie gleich am Sonntagmorgen ausprobiert werden musste. Dadurch wurde der Sonntagsgottesdienst erheblich gestört, wie eine Eintragung im Kirchenbuch wortwörtlich bestätigt: ,,Wie wenig die Heilighaltung des Sonntags beachtet wird, beweist der Umstand, das am Sonntag den 10. August während des Gottesdienstes eine größere Spritzenprobe im Dorfe veranstaltet wurde. Der vom Ortspfarrer dagegen erhobene Einspruch wird hoffentlich nicht wirkungslos bleiben,,.! Am 14.Mai 1924 fand die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Tettens im Erbkrug ,, Zum Braunen Roß ,, bei Bürjes statt. (früher Landesbank, Grimm) Die Wehr Tettens hat am Gründungstag 24 Mitglieder. Dem Oldenburgischem Feuerwehrverband trat die Wehr am 20.12.1924 bei. Der Feuerwehrverband umfasste zu der Zeit 66 Feuerwehren. Der erste Ortsbrandmeister wird der Spritzenmeister Friedrich Zimmerring. Am 25.06.1924 wurde eine Versicherung für die Feuerwehrgerätschaften abgeschlossen. Der Bauunternehmer Hermann Hinrichs war vom 01.02.1928 bis 25.02.1929 Ortsbrandmeister. Unter seiner Regie wurde das erste Feuerwehrgerätehaus mit einem Schlauchturm aus Holz erstellt. Von nun an konnten die nassen Schläuche im Turm getrocknet werden und deren Haltbarkeit verlängert werden. Sein Nachfolger war der Kaufmann Gustav Cartens, der am 20.10.1933 nach kurzer schwerer Krankheit verstarb. Nach dem Tode von Gustav Carstens wurde Heinrich Bürjes zum Ortsbrandmeister gewählt.
Quelle, Festzeitschrift 75jähriges Jubiläum 1999
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